Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das "passiv" von der Sonne, von inneren Wärmequellen und von zurückgewonnener Wärme behaglich warm gehalten wird - deshalb benötigt es kein konventionelles Heizsystem mit Heizkörpern in jedem Raum.
Im Vergleich zum Niedrigenergiehaus (NEH) benötigt ein Passivhaus ca. 75% weniger Heizenergie, im Vergleich zu einem durchschnittlichen Bestandsgebäude über 90 %. Umgerechnet in Heizöl kommt ein Passivhaus im Jahr mit weniger als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Diese sensationelle Einsparung erreicht das Passivhaus allein durch seine beiden Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und Wärmegewinne optimieren!
Ein Thema, bei dem es viel Verwirrung gibt, obwohl es eigentlich ganz einfach ist.
Wir geben Ihnen eine Übersicht über die von der KfW anerkannten Haustypen, alles andere sind Fantasiebegriffe, die alles oder nichts bedeuten können - meistens bedeuten sie nichts!
Die Häuser werden nach Jahres-Primärenergiebedarf und Transmissions-
wärmeverlust eingeteilt, so wird die Effizienz der Energietechnik und der Gebäudehülle berücksichtigt. Der Primärenergiebedarf beinhaltet dabei die Energie für Heizung, Warmwasser und den Eigenbedarf der Haustechnik (z.B. Stromverbrauch der Umwälzpumpe). Beim Passivhaus wird zusätzlich der erlaubte Jahresheizwärmebedarf festgelegt.
Das ENEV (Energieeinspargesetz) regelt den erlaubten Höchstverbrauch von Wohngebäuden. Seit Oktober 2009 gilt die deutlich verschärfte ENEV 2009. Der Jahres-Primärenergiebedarf liegt bei nun bei 70-80 kWh/m², je nach Gebäudeform (bislang ca. 115 kWh/m²). Der Transmissionswärmeverlust (Wärmeverlust durch die geschlossene Gebäudehülle) bei 0,40 - 0,50 W/m²K, je nach Gebäudegröße.
Der Jahres-Primärenergiebedarf liegt bei maximal 70% des ENEV-Höchstwertes. Der Transmissionswärmeverlust entspricht maximal 85% des ENEV-Höchstwertes.
Der Jahres-Primärenergiebedarf liegt bei maximal 55% des ENEV-Höchstwertes. Der Transmissionswärmeverlust entspricht maximal 70% des ENEV-Höchstwertes.
Der Jahres-Primärenergiebedarf liegt bei maximal 40% des ENEV-Höchstwertes. Der Transmissionswärmeverlust entspricht maximal 55% des ENEV-Höchstwertes. Dieses Haus entspricht technisch in etwa dem Passivhaus.
Hier gilt eine andere Berechnungsgrundlage: Der Jahresheizwärmebedarf darf maximal 15 kWh/m² betragen, zusätzlich gelten die Bedingungen des KfW-Effizienzhauses 55.
Diese beiden Haustypen sind nicht von der KfW erfasst. Im Allgemeinen sind das Passivhäuser, die z.B. mit Solarzellen (Photovoltaik) ausgerüstet sind und damit genauso viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen oder sogar mehr. Auch dazu beraten wir Sie gerne.